Studie bij de koffie

Nieuws | de redactie
13 december 2007 | Tchibo verkoopt koffie, goede Bohnenkaffee in ongeveer alle Duitse winkelstraten. Maar daar blijft het niet bij. Naast speciale aanbiedingen van huishoudelijke apparatuur en gsm's biedt Tchibo nu ook HEAO-bedrijfskunde opledingen aan: "ein Fernstudium in Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Göttingen ." Tegen een verlaagd tarief en zonder examengeld van 650 €.

Die Niedersachsen bieten ihre berufsbegleitende Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt (FH) deutlich billiger für Kunden des mächtigen Werbepartners aus Hamburg. Wer sich im Aktionszeitraum bis zum 31.Dezember an der Hochschule einschreibt, zahlt 50 Euro weniger Studiengebühr im Monat: 248 statt 298 Euro. Außerdem entfällt die Prüfungsgebühr von 650 Euro. In der Regelstudienzeit von drei Jahren könne man 2450 Euro sparen, teilen die Unternehmen mit. Wer sich entschließe, das ganze Studium im Voraus zu bezahlen, müsse für die 36 Monate bis zum Diplom 8000 statt 11.378 Euro bezahlen. Für die Differenz – das Teilstipendium – kommen Tchibo und die staatlich anerkannte Hochschule auf, nicht näher genannte Details sind in einem Kooperationsvertrag geregelt. Voraussetzung für die Aufnahme des Studiums zum 1. Februar oder 1. Juni 2008 sei „in der Regel“ die Allgemeine Hochschul- oder Fachhochschulreife, Ausnahmen „durch eine Anerkennung beruflicher Qualifikationen und Berufspraxis sind möglich“, heißt es. Organisiert ist die Ausbildung wie andere Fernstudien auch mit Lehrbriefen und einigen Präsenztagen im Trimester.

Bekannter werden

Die Idee sei durch persönliche Kontakte und günstige Platzierungen der Hochschule in Rankings entstanden, sagt der Präsident der PFH Göttingen, Bernt Sierke. Dozenten seien immer weider einmal nach Hamburg entsandt worden, Studenten hätten bei Tchibo Praktika absolviert. Nun beschritten beide Unternehmen „völlig neue Wege im Hochschulmarketing. Das ist das erste Mal, dass wir mit Hilfe einer Einzelhandelskette werben.“ Von den insgesamt 640 Studenten, die zur Zeit in Göttigen eingeschrieben sind, nehmen 370 am Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre teil. Wieviele durch das Sonderangebot dazukommen sollen, will weder die PFH noch Tchibo vorhersagen. Lieber gibt man sich ein bisschen geheimnisvoll, das macht weniger angreifbar. „Natürlich wird der Bekanntheitsgrad der PFH steigen“, freut sich Sierke, „das ist ja auch ein Ziel.“ Bisher versucht er das auch durch Werbespots auf den Fernsehkanälen Viva und MTV, „um junge Menschen in deren Erlebniswelten anzutreffen“, wie es auf der Homepage heißt.

So passt der neue Vertriebskanal für BWL neben Bohnenkaffee ins Bild. Sierke kann daran nichts Seltsames entdecken. Schließlich werde den Hochschulen oft vorgeworfen, sich im Elfenbeinturm zu verschanzen, nun aber würden die Kunden mitten im Laden – mitten im Leben – angesprochen. Der Entscheidungsprozess für ein Studium dauere dann eh länger als beim Einkauf, Einschreibungen in der Kaffee-Filiale werde es nicht geben. „Alle Informationen über das Studium sowie die Immatrikulation bleiben in der Hoheit der Hochschule.“ Die PFH wolle vor allem einen Impuls setzen, der sich langfristig auszahle. Mehr Menschen sollten sich mit dem Gedanken tragen, sich berufsbegleitend weiterzubilden. Es sei zweitrangig, „ob die das alle in Göttingen tun“.

„Wir testen uns gerade im Bereich Bildung“

Tchibo und die PFH setzen klar auf Publicity. „Wir suchen immer Produkte mit einem besonderen Mehrwert“, sagt eine Tchibo-Sprecherin dazu, „da müssen wir auch mal etwas Neues wagen.“ Bezahlen müsse der Partner nicht für die Vermarktungsmacht, das sei nicht immer so bei Tchibo. Ob der Imagetransfer klappt? Ihr Unternehmen sei auch mit anderen Hochschulen in Kontakt, „wir testen uns gerade im Bereich Bildung“. Bisher sei das „ganz gut gelaufen“. Anfang des Jahres hat Tchibo schon einmal Nachhilfestunden für Schüler vermarktet. Offenbar ist das erst der Anfang gewesen. Weitere Aktionen rund um das Thema Bildung seien denkbar, heißt es vage.

[uit onder meer FAZ-net]


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