Een wereldvreemd alternatief

Nieuws | de redactie
7 maart 2008 | Professor Klaus Landfried gaat in het gericht met degenen die de bacheloropleiding niet als een echte academische vorming wensten te zien. "Wenn in diesen Tagen manche Professores oder Journalisten  meinen, die für sie noch immer ungewohnten Bakkalaureus/Bachelor-Studien kritisieren zu müssen, dann regen sie sich meist über die „Verschulung“ des Studiums auf und behaupten, statt „Bildung“ werde „nur“ noch Ausbildung betrieben. Der von ihnen beschworene Gegensatz ist aber in Wirklichkeit  ganz und gar künstlich. Ein Gegensatz, wie ihn so nur weltfremde Traumtänzer oder „linke“ Ideologen aus der universitären Subkultur konstruieren können.

Natürlich ist die da und dort tatsächlich anzutreffende „Verschulung“ auf allen Ebenen menschlichen Lernens nur ein Zeichen für mangelhaftes Können derer, die als Lehrende das Lernen organisieren. Mit Christoph Markschies, dem Päsidenten der Humboldt-Universität in Berlin, darf man daran erinnern, dass der eigentliche Kern der Universitäts-Idee Wilhelm von Humboldts darin bestand, Ausbildung für eine berufliche Tätigkeit mit „berufsfreier Bildung“ zu verbinden. Wer jetzt behauptet, das gehe wegen des bösen Bologna- Prozesses nicht, oder weil die fiesen Unternehmer angeblich am liebsten nur „work-robots“ beschäftigten, nimmt schlicht nicht zur Kenntnis, was an deutschsprachigen privaten wie staatlichen Hochschulen inzwischen an kreativen Formen forschenden Lernens sogar beim Bakkalaureus auf den Weg gebracht wurde. Und dass gerade die Unternehmer nicht müde werden, von den Hochschulen Absolventen zu fordern, die eigenständig denken und Fachwissen mit Sozialkompetenz zu verbinden gelernt haben.

Bei Bildung wie bei Ausbildung geht es um „Weltaneignung“. Es geht um einen Lernprozess, der streng systematisches Analysieren, ganzheitliches Verstehen von Zusammenhängen, gekonntes, verantwortbares Handeln und Gestalten im Sport wie in der Kunst, in der Wirtschaft wie beim Staat ebenso einschließt wie die auch emotional geprägte Suche nach Antworten auf die Frage nach den letzten Dingen: nach dem Woher und Wohin des menschlichen Lebens, auch nach der Bedeutung des Todes.

So wenig eine auf bloße Fertigkeiten für bestimmte Berufe sich richtende „Ausbildung“ einen Sinn ergibt, weil niemand die sich ständig weiter entwickelnden Anforderungen der Arbeitswelt in 20 oder 30 Jahren kennen kann, so weltfremd wäre auch die Verabreichung eines scheinbar humanistischen Bildungs-Kanons a la Schwanitz. Einmal, weil dieser Kanon auf einem Auge blind, also halbgebildet ist. Denn er unterdrückt mit seinem geisteswissenschaftlichen Monopolanspruch andere zentrale Wege der „Weltaneignung“: Mathematik, Naturwissenschaft und Technik. Auch die gehören zur Bildung. Zum anderen aber, weil er mit seiner belehrenden Besserwisserei den schon vom Philosophen Fichte vor rund 200 Jahren erkannten Kern von Bildung vergisst: „Bildung beruht auf Selbsttätigkeit und zielt auf Selbsttätigkeit ab.“

Klaus Landfried
voormalig voorzitter van de HRK, de Duitse koepel van de Hbo- en wo-instellingen, en oud-presdient van de Universiteit van Kaiserslautern


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