Na diploma gedwongen werken bij Tsjernobyl

Nieuws | de redactie
21 juli 2008 | Dictator Loekasjenko dwingt duizenden HO-afgestudeerden banen te nemen in het door straling vervuilde deel van Belarus rond de kerncentrale van Tsjernobyl. Het regime zegt dat zonder deze dwangverplaatsingen er in die streek nu eenmaal geen huisartsen, docenten of geschoolde arbeiders zouden gaan wonen.

Wenn Kasja Markuskaja in den nächsten Wochen ihr Journalistik-Studium abschließt, erwartet sie schon ein Arbeitsplatz. Den konnte sich die 23-jährige Weißrussin aber nicht aussuchen. Die Regierung schickt sie nach Buda-Koscheljowa, hundert Kilometer nördlich von Tschernobyl. Der Ort wurde bei der Reaktorkatastrophe am 26. April 1986 radioaktiv verseucht.

So wie Markuskaja geht es mehreren tausend Hochschulabsolventen in Weißrussland. Präsident Alexander Lukaschenko möchte die von der Tschernobyl-Katastrophe besonders schwer getroffenen Gegenden wieder bevölkern. Ohne die zwangsweise Verpflichtung von Akademikern gäbe es dort keine Ärzte, Lehrer oder andere Fachkräfte, verteidigt der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Kossinez das Programm.

Gerade die Nachfrage nach Medizinern ist groß. Der Leiter des Krankenhauses von Buda-Koscheljowa, Alexander Kwesko, rechnet in diesem Jahr mit 30 frisch graduierten Ärzten, die wohl alles andere als freiwillig kommen. Im vergangenen Jahr wurden zehn Stellen mit Hochschulabsolventen besetzt.

„Meine Situation unterscheidet sich kaum von der einer Sklavin“, klagt die angehende Journalistin Markuskaja, die an einer vergrößerten Schilddrüse leidet und daher ein erhöhtes Krebsrisiko hat. Zwei Jahre lang soll die junge Frau als Redakteurin einer staatlichen Zeitung in Buda-Koscheljowa arbeiten. Wenn sie sich weigert, riskiert sie entweder ihr Diplom oder muss dem Staat die Kosten für ihre Ausbildung erstatten.

Als Markuskaja ihr Studium aufnahm, war von solchen Bedingungen keine Rede. Die Regierung startete das Programm im vergangenen Jahr. Etwa ein Viertel der rund 21.000 jungen Leute, die dieses Jahr ihr Studium abschließen, werden in die radioaktiv belasteten Gegenden geschickt. Etwa 800 hätten die auferlegte Arbeit abgelehnt, teilt das Bildungsministerium mit. Gegen 99 von ihnen seien bislang Gerichtsverfahren eingeleitet worden.

In den betroffenen Gebieten zu leben, stelle ein hohes Gesundheitsrisiko dar, sagt Professor Ivan Nikitschenko, Mitglied der weißrussischen Akademie der Wissenschaften. Dessen ungeachtet hat die Regierung Buda-Koscheljowa und rund 1.000 andere Städte und Gemeinden von der Liste der gefährlichen Orte gestrichen. Lediglich Ortschaften, die im Umkreis von 30 Kilometern um den Reaktor liegen, gelten offiziell noch als unsicher. (AP)




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