Sanering Duits HO wordt onbetaalbaar

Nieuws | de redactie
18 juli 2008 |

Het onderhoud van de HO-instellingen in Duitsland is zo slecht, dat de achterstand in de miljarden euro loopt. Hamburg overweegt zelfs volledige nieuwbouw van zijn universiteit in plaats van onbetaalbaar geworden saneringen. De Humboldt Uni in Berlijn heeft een achterstand van 250 miljoen en in Tübingen beloopt deze € 460 mln. Viele Hochschulen sind in so schlechtem Zustand, dass die Sanierung Milliarden Euro kosten würde. Allein Nordrhein-Westfalen müsste nach Berechnungen seines Wissenschaftsministeriums mindestens fünf Milliarden aufwenden, in Baden-Württemberg beliefen sich Schätzungen auf mehr als drei Milliarden Euro. Hamburg will auf die teuren Reparaturen möglicherweise sogar komplett verzichten, es wird überlegt, die Uni gar nicht zu sanieren, sondern an anderer Stelle ganz neu zu bauen.

Zuletzt sorgte die Exzellenzinitiative für Wirbel. Die Initiative belohnte herausragende Forschungsleistungen mit 1,9 Milliarden Euro. Doch in all dem Rummel geht unter, dass viele Universitäten große Alltagssorgen drücken. Ein Uni-Chef hat dies in einem Stoßseufzer zusammengefasst: “Exzellenz braucht dichte Dächer.”

Die Hamburger Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) hält Investitionen von 500 Millionen Euro für erforderlich. Vermutlich müssen rund drei Viertel der 220.000 Quadratmeter Nutzungsfläche saniert werden. Der Hamburger Senat sucht derzeit nach einer Lösung. Unter vier Modellen findet sich eine spektakuläre Idee: die gesamte Universität in der Hafen-City neu zu bauen. Der bisherige Standort würde aufgegeben, der Campus zu einem vermutlich hohen Preis verkauft. Die Entscheidung soll spätestens im nächsten Frühjahr fallen. Die Idee ähnelt einem ehrgeizigen Projekt in Frankfurt am Main. Dort wird nicht die ganze Uni neu gebaut, aber doch ein wesentlicher Teil. Die Gesamtkosten der Frankfurter Uni-Erneuerung werden auf eine Milliarde Euro geschätzt.

Wie viel Geld nötig wäre, damit die mehr als 350 Hochschulen in Deutschland wieder tipptopp sind, kann niemand sagen. Jahrzehntelang war der Hochschulbau eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern. In der Föderalismusreform haben sich die Länder dieses Feld gesichert, seitdem fehlt eine bundesweite Übersicht über ihre Investitionen. “Es kann schon keiner sagen, wie viel insgesamt ausgegeben wird”, sagt der Generalsekretär des Wissenschaftsrats, Wedig von Heyden. Er fürchtet vor allem um die teure Universitätsmedizin, die immer rund ein Drittel des Budgets verschlungen habe. Heyden hat “große Sorgen, dass manche Länder nicht zu einer ausreichenden Finanzierung in der Lage sind”.

Selbst in den reichen Bundesländern ist die Lage nicht unbedingt rosig. Hessen will mit drei Milliarden Euro auf den neuesten Stand, in Bayern beschwerten sich die Universitätschefs vor fünf Jahren in einer geharnischten Resolution, in der es heißt: “Seit Jahren entwickeln sich die staatlichen Mittel für Bauunterhalt und Reinvestitionen so defizitär, dass die Substanz der Gebäude, der Einrichtung und der Geräte vielfach verkommt.” Für die Ruhr-Universität in Bochum werden die Sanierungskosten gar auf eine Milliarde Euro geschätzt. Der riesige Betonkomplex ist völlig hinüber. Wände und Flachdächer sind so marode, dass es in vielen Gebäuden feucht und schwül ist. Nordrhein-westfälische Studentenvertreter haben einen Fotowettbewerb angekündigt, wollen auf einer Website die Zustände dokumentieren (www.marodehochschule.de)

[bron: der Spiegel]


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