Studiekeuze écht in kaart (1)
Bèta-studies worden bijvoorbeeld duidelijk meer gekozen in streken waarin het aanbod van opleidingen dichter is. Blijkbaar hebben de VO-scholen en anderen in de ‘civil society’ dan intensievere relaties met zulke HO-instellingen en -opleidingen en werkt dit door in wat scholieren ambiëren.
Erstmalig können mit dem von CHE Consult entwickelten „Datenatlas für das deutsche Hochschulsystem“ unter anderem Aussagen über Fächerpräferenzen auf der Ebene von Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland getroffen werden. In die Studie einbezogen wurden neben Mathematik- und Naturwissenschaften die Sprach- und Kulturwissenschaften, die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie die Ingenieurwissenschaften. Die Studie bildet auf Grundlage empirischer Untersuchungen Hypothesen darüber, inwieweit die Bildung von Fächerpräferenzen im Zusammenhang mit dem Angebot von Studien- und Arbeitsplätzen, der regionalen Wirtschaftsstruktur und traditionellen historischen und infrastrukturellen Faktoren einer Region steht. Sie bietet daher auch Anhaltspunkte für die Produktentwicklung im Rahmen des Hochschulmarketings, regionale Wirtschaftsförderung und Entwicklungsplanung.
Schwankungen in der Nachfrage nach Studienplätzen stellen sich nicht bundesweit in gleichem Maße und zum gleichen Zeitpunkt ein. Bisher fehlen allerdings verlässliche Voraussagen, um die Hochschulen in die Lage zu versetzen, ihre zukünftige Nachfragesituation besser einschätzen zu können. Der „Datenatlas“ soll hier Abhilfe schaffen und den Hochschulen mit der Analyse von Einzugstrukturen, dem Wanderungsverhalten und Einschätzungen zu regionalen Marktvolumnia von StudienanfängerInnen ermöglichen, Maßnahmen zu entwickeln, die an der spezifischen Nachfragesituation ausgerichtet sind.
Der „Datenatlas“ zeigt somit nicht nur auf, inwieweit eine Hochschule oder Region von der demographischen Entwicklung betroffen sein wird. Aus den gewonnenen Daten lassen sich vielmehr regional differenzierte hochschulpolitische Strategien für Regionen und Länder sowie Geomarketingkonzepte für einzelne Hochschulen und Hochschulstandorte ableiten. Als praktisches Analyseinstrument für Hochschulplanung und Hochschulmarketing versetzt er Hochschulen somit in die Lage, strategisch relevante Handlungsfelder zu identifizieren und konkrete Maßnahmen zu bestimmen.
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